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Eine alte Gesangstradition

aus den USA schwappt nach Europa: "Sacred Harp".

aus den USA schwappt nach Europa: "Sacred Harp". Dabei handelt es sich um einen ursprünglich kirchlichen Chorgesang, der es mit seinem einfachen Notensystem auch Ungeübten ermöglicht, ohne musikalische Vorbildung die Freude am mehrstimmigen Singen zu erleben. Diese archaische und ungewöhnlich demokratische Form des kollektiven Singens hat ihre Wurzeln im Amerika des 19. Jahrhunderts. Sacred Harp ist ein rau klingender Vorläufer von Musikgattungen wie etwa dem Gospel und hat in den Südstaaten bis heute überlebt. Aktuell wird Sacred Harp von Sängerinnen und Sängern wiederentdeckt - rund um den Globus entsteht eine zunehmend vernetzte Community.

Auch hierzulande singen mittlerweile Gruppen regelmäßig in Berlin, Bremen, Hamburg und Köln. Zum Repertoire zählen eindrucksvoll arrangierte Lieder und Hymnen mit ausdrucksstarken, religiösen Texten. Es gibt kein Publikum, keine Proben und keine weltanschaulichen Schranken. Im Mittelpunkt steht die emotionale Wucht dieser Musik, der man sich spätestens beim Anstimmen der Lieder kaum noch entziehen kann - auch deshalb, weil Sacred Harp auf überflüssige Feinheiten verzichtet, stattdessen wird so laut wie möglich gesungen.


"Mit Harfenmusik hat das alles übrigens nichts zu tun", sagt Dominik Fraune, Vorsitzender der Kölner Gesangsgruppe. "Der Begriff ?Heilige Harfe? ist vielmehr eine Metapher für die menschliche Stimme".

Vom 26. bis 27. Mai findet in Köln die deutsche Sacred Harp Convention 2018 statt. Erwartet werden mehr als 100 Sängerinnen und Sänger aus Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten. Gesungen wird in der großen Aula des Ursulinen-Gymnasiums im Kölner Kunibertsviertel. Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie unter: www.sacredharpgermany.de/convention-2018.html