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Deutscher Radiopreis 2014 © NDR/Morris Mac Matzen Alle Preisträger im Überblick Radiopreis 2014: Die besten Radiomacher des Jahres



Zum fünften Mal ist der Deutsche Radiopreis verliehen worden. "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort, ausgezeichnet mit dem Sonderpreis, nutzte die Gelegenheit für einige kritische Töne. Wer sich sonst noch über Auszeichnungen freuen darf...

Es war ein kleines Jubiläum, das am Donnerstagabend im Hamburger Schuppen 52 gefeiert wurde: Bereits zum fünften Mal ging die Verleihung des Deutschen Radiopreises über die Bühne - und einmal mehr zeigte sich, dass Öffentlich-Rechtliche und Private trotz allerlei Unterschiede zumindest einmal im Jahr gemeinsam an einem Strang ziehen können. Dabei ging es längst nicht nur harmonisch zu. Der ehemalige "Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort, der als Privatradio-Pionier einen der Sonderpreise des Beirats erhielt, sprach sich für ein Ende des Kampfs um UKW und DAB+ aus. "Die Hörer sollen entscheiden, wie sie Radio hören wollen und keine Zwangsdiktatur", gab er der Politik mit auf den Weg.

Prominent besetzt war die Riege der Laudatoren. So würdigte der frühere ProSieben- und Premiere-Chef Georg Kolfer Markworts Verdienste und auch Patricia Riekel und Stefan Aust ließen es sich nicht nehmen, einige Worte an den "Focus"-Herausgeber zu richten. Mit Blick auf den einst mit harten Bandagen geführten Wettbewerb zwischen "Spiegel" und "Focus" fragte Aust pointiert: "Herr Markwort, Sie sind ein großer Radiomann. Hätten Sie nicht dabei bleiben können?" Mit "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann, Georg Mascolo, der den Rechercheverbund von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" leitet, und Rüdiger Grube gab es dann noch weitere prominente Laudatoren. Daneben sorgten Taylor Swift, Revolverheld oder die ebenfalls mit einem Sonderpreis bedachten Fantastischen Vier für einen launigen Abend, zu dessen Gelingen auch Moderatorin Barbara Schöneberger beitrug.

Einmal mehr erwies sich der Radiopreis als Leistungsschau einer Branche, die trotz allerlei Formatierungen nach wie vor Überraschendes zu bieten hat. So wurde etwa die Bayern-3-Moderatoren Thorsten Otto und Julia Liebing für das Beste Interview ausgezeichnet. Dietmar Wischmeyer erhielt den Radiopreis in der Kategorie Comedy - sicherlich verdient, schließlich ist er bereits seit 1989 für radio ffn als "Günther, der Treckerfahrer" im Einsatz. Als bester Moderator wurde Kristian Thees ausgezeichnet, der seit vielen Jahren für SWR3 auf Sendung geht. Sein persönlicher Umgang mit Hörern und prominenten Gästen sei unvergleichlich, begründete die Jury. Er treffe den Ton, "der die Welt ein wenig aufhellt". Zur besten Moderatorin wurde Diane Hielscher von FluxFM gewählt.

Die Gewinner des Deutschen Radiopreises 2014
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Den Preis für die beste Morningshow nahmen Katja Desens und Arno Müller für "Arno und die Morgencrew" von 104.6 RTL entgegen. Das Format gelte als die Mutter der deutschen Morningshows, die all das vereint, was eine gelungene Morningshow ausmacht, nämlich "unverwechselbare Persönlichkeiten, innovative Benchmarks, kreative Themenumsetzungen und selbstverständlich alle wichtigen Informationen zum Tag", so die Jury in der Begründung. Seit mehr als 20 Jahren biete "Arno und die Morgencrew" all das "auf höchstem professionellem Niveau".

Alle Gewinner auf einen Blick

Bester Moderator
- Wolfgang Leikermoser ("Guten Morgen Bayern", Antenne Bayern)
- Kristian Thees ("SWR 3 Club"/"SWR 3 Talk mit Thees", SWR 3)
- Max von Malotki ("Politikum - Das Meinungsmagazin", WDR 5)

Beste Moderatorin
- Diane Hielscher ("FluxFM Superfrüh", FluxFM)
- Sabine Dahl ("Der Morgen", rbb-Inforadio)
- Siham El-Maimouni ("Süpermercado", WDR Funkhaus Europa)

Beste Morgensendung
- "Arno und die Morgencrew" (104.6 RTL Berlins Hitradio; Katja Desens, Arno Müller)
- "Schaum oder Haase" (DRadio Wissen; Marlis Schaum und Till Haase)
- "radio SAW Muckefuck XXL - Hochwasser Spezial" (radio SAW; Volker Haidt, Nadine Rathke)

Beste Sendung
- "KIDS Berlin Kreuzberg - 7 Mädchen, 365 Tage" (Deutschlandradio Kultur/SWR 3; Katrin Moll, Katrin Zipse)
- "Einhundert - Syrien - Über Leben im Kriegszustand" (DRadio Wissen; Lena Lotte Stärk, Wolfgang Schiller)
- "Kanzlercheck" (NJOY federführend für neun junge ARD-Wellen; Nina Zimmermann, André Steins)

Beste Comedy
- "Günther, der Treckerfahrer" (radio ffn - Guten Morgen Niedersachsen; Dietmar Wischmeyer)
- "Fenster zur Steinzeit" (SWR2 Wissen; Udo Zindel, Wolfgang Rein)
- "Udo Martens - so seh' ich es" (Ponik & Petersen - der NDR 2 Morgen; Andreas Altenburg)

Bestes Interview
- "Klassik à la carte" (NDR Kultur; Annemarie Stoltenberg, Beate Scheibe)
- "FluxFM Spreeblick" (FluxFM; Johnny Haeusler)
- "Mensch, Otto!" (Bayern 3; Thorsten Otto, Julia Liebing)

Beste Nachrichtensendung
- "KISS FM Newsbeat" (98.8 KISS FM; Jessica Wiener, Sebastian Voigt)
- "Nachrichten für dich - Les infos pour toi" (SR 1 Europawelle/SR 1 Domino; Boris Theobald, Christian Langhorst)
- "SWRinfo Wirtschaft" (SWRinfo; Dagmar Schmidt, Eva Laun)

Beste Reportage
- "Gelobtes Land - Wahrheiten über Sozialtourismus" (105'5 Spreeradio; Yvonne Fricke, Toni Schmitt)
- "Einhundert - Abui - Mein irakischer Vater" (DRadio Wissen; Nail Al Saidi)
- "Land unter Suchtdruck" (MDR Sputnik; Karoline Scheer, Gerald Perschke)

Beste Innovation
- "Reiselust - Die Radioreise" (audioguideME / Radioreise.de; Alexander Tauscher, Paul Bekedorf)
- "U21-Vernetzt" (BR Klassik; Annekatrin Schnur, Markus Valley)
- "Kelebek im Konzert - Kelebek Konserde" (WDR KiRaKa/Funkhaus Europa; Tuba Tunçak, Mirjam von Jarzebowski)

Beste Programmaktion
- "Pausenhofkonzerte" (Antenne Bayern; Martin Kunze)
- "Die Buchstabenjagd zur 1. Ortenauer Kreisputzete 2013" (Hitradio OHR; Claudia Roggisch, Yannick Steffen)
- "DASDING Spezial: Schwul-Bi-Lesbisch" (SWR; Nikoletta Stefopoulou, Nils Dampz)

Die Sonderpreise des Beirats gingen an Die Fantastischen Vier und Helmut Markwort.