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Träume von Alleinerziehenden

Einfach mal die Musik aufdrehen,

den Alltag beiseite schieben und sich im Tanz und in seinen Tagträumen verlieren - das ist gar nicht so einfach für Alleinerziehende. Max Giesinger hat darüber ein Lied geschrieben, dass Müttern, die ihre Kinder allein aufziehen, direkt ans Herz geht: Er schildert den Alltag zwischen Kindern, Haushalt und Job und singt darüber, dass die junge Mutter sich einige kostbare Augenblicke stiehlt, um zu tanzen und kurz ihre Träume zuzulassen.

Träume wie Seifenblasen

Die Träume sind oft dazu verdammt, erst einmal welche zu bleiben: Die Frau aus Max Giesingers Lied wird vorerst nicht barfuß durch New York spazieren, durch Alaska trampen oder vor Bali vom Boot springen, um im blauen Wasser zu tauchen. Sie liebt ihre Kinder über alles, aber es gibt verschiedene Dinge im Leben, die zu kurz kommen. Eltern stecken fast immer zurück, um ihre Kinder gesund, glücklich und sicher großzuziehen. Alleinerziehende tun das noch deutlich mehr. Und so zerrinnen die kostbaren Mußestunden, die man früher noch hatte: Ein Buch lesen, eine Serie schauen, Tagträumen, ins Kino gehen, Abende mit den Freunden - all das rückt in ebenso weite Ferne wie Bali.



Die Scham folgt auf dem Fuße

Ein paar kostbare Minuten lang hat man Musik gehört, ist durch das Wohnzimmer getanzt und hat seine Träume auferstehen lassen. Und schon meldet sich wieder das schlechte Gewissen: Darf man sich einfach so ans andere Ende der Welt wünschen? Darf man überlegen, was wäre, wenn man jetzt allein wäre? Ist das nicht ein Verrat an den Kindern, ist das nicht ein Zeichen dafür, dass man als Elternteil versagt hat? Natürlich nicht. Kann man diese Stimme zum Verstummen bringen? Ebenso wenig. Es ist der ewige Zwiespalt, in dem man sich befindet: Man würde die Kinder gegen nichts in der Welt eintauschen, und doch hat man Sehnsucht nach den Dingen, die jetzt einfach nicht möglich sind.

Alltag am Limit

Wo zwei Elternteile sind, besteht noch die Chance, sich gegenseitig zu entlasten und dafür zu sorgen, dass beide ihre kleinen Freiräume bekommen. Natürlich birgt auch diese Situation Konfliktpotenzial, wenn einer deutlich mehr Muße für sich einfordert. Doch das sind geringe Probleme im Vergleich zu dem, was Alleinerziehende managen müssen: Ihre Tage sind komplett durchgetaktet, eine plötzliche leichte Erkrankung oder eine Autopanne können hier das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen. Es gibt keinen Moment zum Innehalten, keinen zum Durchatmen. Wenn kein anderer Mensch da ist, wird die Last auf den Schultern schnell zu groß.

Helfende Hände

Eine Granny erklärt sich freiwillig bereit, die Last mitzutragen. Vielmehr noch: Sie stürzt sich voller Elan in ihre Aufgabe, teilt gerne ihre Zeit mit den Kindern. Sie hat sich dafür entschieden, als Leihoma junge Familien zu unterstützen, weil sie gern wieder mit Kindern zusammen sein möchte, weil sie Energie und Ideen hat und jede Menge Erfahrung. Sie kümmert sich liebevoll und kompetent um die Kleinen, sodass auch Alleinerziehende den einen oder anderen kostbaren Moment für sich selbst abzweigen können. Wenn sie dabei die Kinder in guten Händen wissen, fühlen sie sich auch weniger schuldbewusst, wenn sie die Musik aufdrehen, um ihre Träume im Tanz wiederzufinden und ihnen zu versichern: Ich kümmere mich noch um euch. Wenn die Kinder groß sind.