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Offener Brief zu "Leaving Neverland"

Sehr geehrte Journalisten, Medienvertreter und Programmmacher, da die Dokumentation ?Leaving Neverland? gerade heftig in den Medien diskutiert wird

und eine Ausstrahlung auch in Deutschland unmittelbar bevorsteht, möchten wir eindringlich darauf hinweisen, dass die Glaubwürdigkeit der Protagonisten sehr zweifelhaft ist. Dass das im Film Gezeigte derzeit in den Medien scheinbar uneingeschränkt als bare Münze genommen wird, gibt Anlass zur Sorge, da Fakten offenbar absichtlich außer Acht gelassen werden. Wir fordern eine sorgfältige Recherche und eine ausgewogene, objektive Berichterstattung!

Seit vielen Jahren beobachten wir die oft einseitige, vorschnelle, auf Sensation und schnelles Geld zielende Berichterstattung rund um Michael Jackson. Wir selbst waren 2005 im Gerichtssaal anwesend und konnten live beobachten, was im Prozess gegen Jackson vor sich ging. Es wurde uns schnell klar, dass dieser Prozess nur mit einem Freispruch enden konnte, da zahlreiche Zeugen der Anklage sich im Kreuzverhör als unglaubwürdig entpuppten. Diesen Freispruch, der es letztendlich wurde, hatten allerdings nur wenige Medien so vorhergesagt. Auch hier war bereits eine sorgfältige Recherche die Ausnahme, nicht die Regel, wie sie es eigentlich sein sollte. So konnten wir beispielsweise beobachten, wie zahlreiche Journalisten den Gerichtssaal verließen, sobald die Verteidigung mit dem Kreuzverhör begann. Die Berichterstattung am nächsten Tag hatte somit auch nur wenig mit dem zu tun, was letztendlich im Gerichtssaal als Quintessenz eines Zeugen übrigblieb.


Diese Praktiken setzten sich bis heute fort und finden derzeit ihre Kulmination in der Berichterstattung über "Leaving Neverland". Die beiden Protagonisten Wade Robson und James Safechuck haben bereits vor Gericht versucht, eine hohe Summe von dem Estate von Michael Jackson zu erklagen, doch das schlug fehl; laut offiziellen Gerichtsdokumenten hielt der Richter Robsons Aussage wohl gar für derart absurd, dass er verlauten ließ, "no rational trier of facts could possibly believe Robson". Nun versuchen sie es vor dem Gericht der öffentlichen Meinung und haben damit offenbar Erfolg, da ihnen die derzeitige Situation in Amerika (Stichwort: "MeToo"-Movement) und das fehlende journalistische Ethos vieler Medienberichterstatter in die Karten spielt. Dass sich ihre Geschichte bereits mehrfach in der Zwischenzeit verändert hat, dass Schlüsseldaten und -abläufe nicht stimmen, dass für die in Großbritannien ausgestrahlte Version bereits 45 Minuten aus der originalen Doku wieder herausgeschnitten wurden, um offensichtliche Unstimmigkeiten auszublenden - das alles scheint in einem Umfeld der Sensationsgier und Selbstgerechtigkeit nicht zu zählen. Ebenso wenig wie der Fakt, dass Jackson bezüglich ähnlicher Anschuldigungen von einem Gericht freigesprochen wurde, dass die Anklagenden zuvor als Erwachsene unter Eid geschworen haben, dass nichts vorgefallen sei und auch zahlreiche Hausdurchsuchungen und eine jahrelange FBI-Untersuchung keine Beweise zu Tage brachte. Genauso werden die unzähligen Berichte und öffentlichen Stellungnahmen anderer (ehemaliger Kinder-) Freunde, Mitarbeiter und der Familie größtenteils völlig ignoriert.

Rechercheergebnisse, die Unstimmigkeiten aufzeigen, werden nicht selten als "blindes Vertrauen" von "fanatischen Anhängern" abgetan.

Dabei scheint es, dass man dieses blinde Vertrauen - oder eine böse Absicht - diversen Medien vorwerfen kann, die nun groß titeln mit dem "deutschen Opfer": Michael Jacobshagen. Auch hier ließe sich nach kurzer Recherche feststellen, dass die Glaubwürdigkeit des Mannes mehr als zweifelhaft ist: Seit längerem b