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Im Gespräch: Leif Tennemann der Telefonschreck, Comedian, Journalist und Verleger

Von vielen Fans lange erwartet ist sie nun endlich erschienen, die neue CD VORSICHT LEIF Vol. 7 von und mit Telefonspaßvogel Leif Tennemann.

Eine gute Gelegenheit mehr über den nordostdeutschen Comedian, Journalisten und Verleger Leif Tennemann zu erfahren.
Unsere Mitarbeiterin Steffi Steinberger sprach mit Leif Tennemann.

SSt: Seit mehr als 14 Jahren rufen Sie nun schon bei VORSICHT LEIF Leute im Radio an, um sie reinzulegen.
Macht Ihnen das immer noch wirklich Spaß? Oder ist es vielleicht doch eher einfach nur lustiger Broterwerb, weil Sie vielleicht etwas anderes gar nicht wirklich können oder dürfen? Müssen Sie sich manchmal sogar ans Telefon schleppen, um Ihren Job zu machen?

LT:(Lacht laut auf) ... Nee, ganz gewiss nicht. Also. das hat mich wirklich noch keiner gefragt. Ich mache es auch nach über 15 Jahren und mehr als 3.000 gesendeten Folgen immer noch richtig gern; habe sehr viel Spaß dabei. Obwohl ich es, zugegeben, am Anfang gar nicht wollte. Ich wurde fast ein wenig überredet.

SSt: Überredet? Von wem?

LT: Die Idee für dieses Comedy-Format hatte seinerzeit der NDR 1 Radio MV-Hörfunkchef Joachim Böskens. Übrigens gegen massiven Widerstand im eigenen Radiohaus.
Ich moderierte damals nicht ganz unerfolgreich u.a. immer am Sonnabendvormittag die Sendung LEICHTE BRISE auf NDR 1 Radio MV. Zum Jahresende, ich bin ja ein Freiberufler, hatte mich mein damaliger Radaktionsleiter gerade mal wieder gefeuert. Ich glaube, wir hatten es miteinander nicht so wirklich ... Er sagte zum Beispiel irgendwann einmal zu mir: "Bei Ihnen, Herr Tennemann, weiß ich nie so ganz genau, ob Sie mich gerade verkackeiern oder ernst nehmen.?!" Na ja, ich sage nur: Vorsicht Leif!
Egal. Es begab sich aber in jenen Tagen, dass wir einen neuen Hörfunkchef bekamen: Joachim Böskens, ein absoluter Radio-Profi, ein Medienfuchs.
Der fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, so ein "verrücktes Telefon" für unser Programm zu machen? Ich weiß noch, wie ich zögerte. Doch er sagte: "Tennemann, Du kannst das! Mach´ es und mach´ es vor allem auf Deine Weise hier in und für Mecklenburg-Vorpommern."
Tja. So begann es. Und seitdem mache ich VORSICHT LEIF wirklich auf meine Weise. Heißt für mich, Telefonverlade im Radio ja, aber nicht um jeden Preis. Ich möchte, dass man am Ende miteinander lacht ? und das funktionierte und funktioniert richtig gut, wie die Resonanz der Hörer im Radio sowie in den Bühnenshows zeigte und immer wieder zeigt.

SSt: : 2003 gab es die erste VORSICHT LEIF-Folge auf NDR 1 Radio MV. Seitdem rufen Sie als Telefonspaßvogel Leif Tennemann fast täglich Leute an mit mehr als 3000 gesendeten Folgen, übrigens ein absoluter Deutschlandrekord!
Eigentlich müssen Sie die Hörer doch inzwischen sofort am Telefon erkennen?

LT: Keine Sorge. Zunächst einmal: Die gesendeten VORSICHT LEIF - Telefonate sind stets vorher aufgezeichnet. Das geschieht ganz einfach aus juristischen Gründen, da ich die Telefon-Opfer nach der Aufzeichnung zunächst fragen muß, ob ich den Streich senden darf. Diese Aufzeichnung ermöglicht ganz nebenbei aber auch Anrufe zu allen Tages- und Nachtzeiten.

Hinzu kommt, dass die Hörer meine Stimme zumeist aus dem Stereo-Lautsprecher kennen. Beim Anruf selbst ist aber noch ein Telefonhörer dazwischen. Das ist schon schwieriger.

Entscheidend dürfte aber in jedem Fall die Anruf-Idee sein. Wenn die stimmig ist, dann wird es wirklich schwer für das Telefon-Opfer. Denn neben der Idee bringe ich ja noch eine gewisse schauspielerische Fähigkeit mit vom Dialekt bis zur Darstellung einer Figur oder Situation. Immerhin wollte ich in jungen Jahren ja mal Schauspiel studieren ?

SSt: Schauspiel