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Ein halbes Jahrhundert Sex, Drugs & Rock'n'Roll/VOX zeigt das Doku-Event "Die größte Band der Welt - 50 Jahre Rolling Stones" am 25.10. um 20:15 Uhr

Mehr als 200 Millionen verkaufte Alben und ein Platz in der "Rock and Roll Hall of Fame": Das sind die Rolling Stones heute. 1962 gegründet, soll es aber besonders das Jahr 1964 sein, in dem sie ihren internationalen Durchbruch feiern: "It's all over now" klettert an die Spitze der britischen Single-Charts. In demselben Jahr veröffentlichen sie ihr erstes Album und werden so außerhalb Englands zu gefeierten Stars. Ihre USA-Tour 1972 bedeutet nicht weniger, als die Geburtsstunde des Mythos Sex, Drugs & Rock'n'Roll! "Wir haben alle drei Begriffe erfunden!", erklärt Gründungsmitglied Keith Richards stolz. Musik, Skandale, Fan-Hysterie: Das vierstündige Doku-Event "Die größte Band der Welt - 50 Jahre Rolling Stones" (am 25.11. um 20:15 Uhr bei VOX) zeigt die britischen Rocker sowohl in ihren glanzvollsten Momenten als auch in ihren schwierigsten Zeiten. In exklusiven Interviews mit den "Glimmer Twins" Mick Jagger und Keith Richards geben die beiden Superstars einen tiefen Einblick in die Seele der Band, die Millionen von Fans geprägt hat und immer noch begeistert.

Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood, Charlie Watts: Das sind die Rolling Stones! Seit einem halben Jahrhundert stehen die Rocker nun auf der Bühne - was treibt sie nach all den Jahren immer noch an? "Für mich geht es darum, die Show zu einem Höhepunkt zu bringen und jeden einzelnen Takt richtig zu leben. Darin steckt die Anziehungskraft", erzählt Mick Jagger begeistert. Und Keith Richards kann seinem Bandkollegen nur beipflichten: "Es gibt einen Energieaustausch zwischen Fans und Band. Und wir werden von dieser Energie der Zuschauer mitgerissen." 50 Jahre nach ihrem großen Durchbruch sind die Rolling Stones immer noch unterwegs. Dabei haben sie eigentlich alles erreicht: Ihre sagenhaften Touren haben Weltrekorde aufgestellt, Live-Konzerte revolutioniert und über 2,5 Milliarden Dollar eingespielt.

Sie wissen, was die Fans von ihnen erwarten und liefern seit jeher bedingungslos ab - doch wie fing die Hysterie um die Band damals eigentlich an? Was hat Keith Richards und Mick Jagger, bei aller Gegensätzlichkeit, zueinander gebracht und wie wurden sie zu den legendären "Glimmer Twins"? "Als Kinder haben wir zusammen gespielt. In der Schulzeit haben wir uns dann aus den Augen verloren. Auf dem Bahngleis trafen wir uns dann wieder - ich hatte diese Schallplatten aus Amerika bei mir...", erinnert sich Keith Richards. Und Mick Jagger ergänzt: "In dem Moment trafen sich zwei auf einer Wellenlänge". Was dann kommt, ist bekannt: Am 7. April 1962 gründen sie zusammen mit Blues-Musiker Brian Jones die Rolling Stones. "Du bist blutjung und hast nur Blues im Kopf. Auf einmal reißen dir Frauen die Klamotten vom Leib. Fans bringen sich beinahe um, springen vom Balkon, sind außer Rand und Band und gefährden dich. Das war nicht das, was ich mir damals vorgestellt hatte", muss Keith Richards heute zugeben.

VOX ist dabei, als die Stones am 10. Juni 2014 in der Berliner Waldbühne spielen - auch deutsche Prominente wie Nena erleben dort "die größte Band der Welt" live: "Ich durfte backstage ein Foto mit Keith machen! Neben ihm stehen zu dürfen war einfach herrlich", berichtet die Sängerin aufgeregt. Beinahe hätte dieses Konzert nicht stattgefunden, denn am 17. März 2014 reißt ein persönliches Drama Mick Jagger in ein tiefes Loch: Seine Lebensgefährtin L'Wren Scott begeht Selbstmord. Doch Mick Jagger ist Profi und zieht die Show durch. Konzertveranstalter Peter Schwenkow bestätigt: "Die Rolling Stones haben jedes Konzert, das sich jemals im Vorverkauf befand, auch gespielt!"

Schon früh in ihrer Karriere hatte die Band aufgrund ihres Rüpel-Rocker-Images eine fanatische Fanbase hinter sich. Ihre Konzerte waren berüchtigt - Randale gehört damals fest zum Programm: "Ich hab nie Ärger gesucht. Klar verstehe ich, dass wir Aggressionen ausgelöst haben. Die Welt dreht sich und die Jugend versucht, darin klar zu kommen", erklärt Keith Richards rückblickend. Die Rolling Stones nehmen die Rolle der "bad boys" aber gerne an und kommen diesem Image näher, als ihr Manager Andrew Oldham das geplant hat. Mit dem Erfolg ab 1964 halten nur wenig später Skandale, Gefängnisaufenthalte und 1969 schließlich auch der Tod Einzug in die Geschichte der größten Band der Welt - Gründungsmitglied Brian Jones stirbt unter immer noch ungeklärten Gründen in einem Swimmingpool.

In dieser Zeit verkörpern die Stones den perfekten Gegenentwurf zu den braven Beatles, wie Mick Jagger bestätigt: "Es ist alles Schauspiel. Wichtig ist nur, einfach das zu tun, was du auch wirklich willst. Man schlüpft in eine Rolle, aber bis zu einem gewissen Punkt ist sie wahr". Mit zunehmender Bekanntheit wächst der Drogenkonsum der Band. Ein Wochenende mit Mick Jaggers damaliger Freundin und Muse, der Sängerin Marianne Faithful, eskaliert schließlich: "Es sollte ein schönes Wochenende werden. Ein LSD-Trip mit Freunden. Das war es dann auch - bis 24 Polizisten reinspazierten", erinnert sich die Sängerin. Die Stones wandern dafür hinter Gitter. Die öffentliche Entrüstung darüber ist so groß, dass die Verantwortlichen Mick Jagger und Keith Richards nach einer Nacht im Gefängnis wieder auf freien Fuß setzen - rückblickend ein riesiger PR-Erfolg für die Rocker.

Neben den Drogen macht Mick Jagger durch zahlreiche Affären Schlagzeilen: Das kann auch Jaggers Tour-Masseurin, die Amerikanerin Dorothy Stein (alias Dr. Dot), bestätigen: "Er hatte viele Frauen und ist nie treu gewesen!" 1990 heiratete er das Model Jerry Hall. Sie erträgt Micks Seitensprünge und engagiert sogar eine Therapeutin - mit der Mick Jagger dann ebenfalls eine Affäre hat. Als er nach vier ehelichen Kindern mit seiner Frau erneut von einer Affäre Vater wird, reicht Jerry Hall die Scheidung ein: "Es macht eine Frau wirklich nicht glücklich, wenn der eigene Mann ständig fremd geht", muss sie feststellen. Die Bilanz des Rock-Casanovas: Zwei Hochzeiten, sieben Kinder von vier verschiedenen Frauen, vier Enkelkinder und eine Urenkelin. Mick Jagger und seine Band gelten als pure Sex-Symbole. Es reicht schon, dass sie leibhaftig auf der Bühne stehen, um die Fans zur Ekstase zu bringen: "Die Kraft der weiblichen Begierde ist sehr stark. Ich hatte schon richtig Angst in meinem Leben, auf mich wurde ein paar Mal geschossen. Aber nichts hat mir mehr Angst eingejagt, als inmitten von 13-Jährigen zu stehen, die gerade komplett außer sich sind", erinnert sich Keith Richards.

Maßgeblich für den Mega-Hype um die Band verantwortlich: die Hit-Single "Satisfaction" im Jahr 1965. Sie erreicht Platz 1 der US-Charts und der britischen Charts - und damit auch Millionen von Fans, die einen gesellschaftlichen Umbruch fordern. Die Stones werden neben Sex-Symbolen zu Aushängeschildern für eine unzufriedene Generation: Der Song "Street Fighting Man" wird zur Protesthymne und fehlt auf keinem Stones-Konzert. Bis heute ist die kreative Kraft, die Keith Richards und Mick Jagger seit Mitte der 1960er Jahre entfalten, ein Mythos. Wie haben die kreativen Köpfe es geschafft, ständig neue Hits zu schreiben? Keith Richards hat da seine eigene Methode: "Man macht das nach Gefühl, fast instinktiv. Keine Ahnung, wo die Songs herkommen, sie schwirren einfach durch den Raum. In meinem Leben habe ich keinen Song wirklich 'geschrieben', die Songs kommen zu mir. Man ist eher wie ein Sender oder eine Antenne. Man muss nur seine Hand in die Luft halten..."

Was genau fasziniert Fans seit jeher an den Rockern? Wieso pilgern seit über 50 Jahren die Massen zu ihren Konzerten? Wegbegleiter, Experten und Fans wie Sängerin Nena, Schauspieler Ben Becker, Sänger Marius Müller Westernhagen, Jagger-Biograf Philip Norman, Konzertveranstalter Peter Schwenkow, Rockstar Lenny Kravitz, der ehemalige Bravo-Starfotograf Bubi Heilemann, der Chef des deutschen Rolling-Stones-Fan-Museums Ulli Schröder, die langjährige Stones-Tourbegleiterin Dr. Dot, Stones-Musen wie Sängerin Marianne Faithful und Model Anita Pallenberg, Musik-Journalist Elmar Giglinger und Musikproduzent Giorgio Moroder berichten in dem vierstündigen Doku-Event von ihren persönlichen Erfahrungen mit den Stones und zeichnen so ein allumfassendes Bild der "größten Band der Welt".

Die vollständigen Interviews zeigt VOX in dem Doku-Event "Die größte Band der Welt - 50 Jahre Rolling Stones", produziert von DEF Media GmbH, am 25. Oktober um 20:15 Uhr.

Die musikalischen Highlights aus 50 Jahren Rolling Stones sind nicht nur im Doku-Event zu hören - die größten Hits sind auch auf der CD "Grrr!" zu finden (überall im Handel erhältlich)