Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15




Hier klicken, um den Artikel vorlesen zu lassen.

ROCKEN AM BOCKEN FESTIVAL KÜNDIGT NEUE ACTS AN

Die vierte Bestätigungswelle des vom 30.07. - 01.08.2015 im Harz stattfindenden Festivals verspricht vielfältigen Zuwachs für das Line-up.

Schon "Feine Sahne Fischfilet" und "OK KID" könnten unterschiedlicher nicht sein. Die einen bringen linken Krawallpunk, die anderen entspannt emotionalen Pop. Gemeinsam haben sie lediglich ihre deutschen Texte und ihren Erfolg in der hiesigen Musikszene. Ergänzt wird die Liste von den smoothen, synthielastigen "Say Yes Dog", den Polka-Swingern von "BudZillus", den Elektro-Pop- Künstler von "LSD on CIA" und ihrem Trashpop, den Braunschweigern von "Kroner", Singer und Songwriterin "Antje Schomaker" und den DJs von "Acrobatic Colours", "Rojosson" und "Tober&Tober".

"Feine Sahne Fischfilet" sind dem Rocken am Brocken Publikum bereits ein Begriff. Schon 2013 hat es die norddeutsche Punk-Band in den Harz verschlagen. Mit ihrem systemkritischen Texten sind die sechs Mitglieder Sprachrohr der linken Szene, aber auch Ziel des Verfassungsschutzes Mecklenburg Vorpommern. Eine Indizierung ihres 2009 erschienenen Debütalbums "Backstage mit Freunden" wurde eingehend geprüft und dann zum Glück für die Fans doch unterlassen. In den Verfassungsschutzbericht haben sie es mit ganzen zwei Seiten trotzdem geschafft. Dieses Jahr bringt die Band ihr frisch veröffentlichtes Album "Bleiben oder Gehen" auf die Bühne. Die Kölner Band "OK KID" setzen sich weniger mit dem System und mehr mit der akuten Lebenswelt der jungen Erwachsenen dieser Zeit auseinander. Sie thematisieren Liebe, Unentschlossenheit, Freiheit und Freundschaft auf poetisch entspannter Ebene, untermalt von poplastigem Sound. Die Jungs von "Say Yes Dog" haben ihre Wurzeln fast alle in Berlin, leben und wirken mittlerweile aber vor allem in Luxemburg. Bei ihnen verbindet sich elektronischer Club-Sound mit ruhiger, tiefen Stimme und englischen Texten. Für 2015 ist ihr erstes Album und damit erste Veröffentlichung seit der Debüt EP 2013 geplant. Das Berliner Sextett "BudZillus" unterscheidet sich stark von allen zuvor genannten Bands. Bei ihnen mischen sich verschiedenste Einflüsse. Swing, Punk, Jazz, Polka, Surf, Reggae und sogar orientalische Musik bilden ein von witzigen deutschen Texten untermaltes Potpourri, das zum Springen und Tanzen motiviert. Mit "Besser wird?s nicht" hat die Band 2015 bereits ihren fünften Tonträger veröffentlicht. Quer durch Deutschland, von München in den Harz, diesen Weg werden "Cosby" zurücklegen, um uns eine gekonnte Mischung aus (Indie)-Pop und Singer/Songwriter auf der Bühne zu präsentieren. Das Schöne dabei: jeder Song klingt erfrischend anders, überrascht musikalisch, verliert dabei aber nicht das stetige Highlight, welches die Stimme der Frontfrau Marie darstellt. Mit den Kopenhagenern von "LSD on CIA" ist jetzt auch Dänemark im Line-up vertreten. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als "Hedonist Trash-Pop", die Musikpresse verortet sie irgendwo zwischen Noise, Punk und Hardrock. Zum zweiten Mal in Folge setzen die Veranstalter dieses Jahr auf den energetischen Sound der Band. Die Braunschweiger Band "Kroner" zeichnet sich durch regionalen Bezug zum Festival aus. Bei ihnen darf man deutschen Pop-Rock erwarten, der es auf die emotionale Ader der Gäste abgesehen hat. Hamburger Singer- und Songwriterin "Antje Schomaker" hat die Festivalgäste schon letztes Jahr auf der akustischen Waldwanderung unterhalten und soll auch dieses Jahr wieder Kuschelstimmung verbreiten. Auch das "Acrobatic Colours DJ Team" ist in diesem Jahr wieder dabei. Mit Balkan, 90er und Trash Musik pumpt das Duo dieses Jahr erneut Energie in die Masse und sorgt mitsamt GoGo-Tänzerinnen und normalen Tänzern in Soldaten Kluft für Stimmung. Der Berlin bekannte DJ "Rojosson" hat sich auf Indie- und Elektro-Remixe spezialisiert und schlägt auf dem Festival eine Brücke zwischen Band- und DJ-Programm. Die DJs von "Tober&Tober" schließen diese Bandwelle mit Hildesheimer Deep-House ab.

Kein Künstler dieser Welle gleicht dem anderen, was stellvertretend für die musikalische Vielfalt des beschaulichen Festivals ist. Die Organisatoren setzen damit eher auf Klasse, weniger auf Masse. Das ist auch der Grund, warum es bei den rund 5000 Besuchern bleiben wird, die es schon letztes Jahr zum "Rocken am Brocken" Festival in den Harz verschlagen hat. "Wir haben letztes Jahr unsere Kapazitätsgrenze erreicht und planen nicht, größer zu werden. Das Festival zeichnet sich durch eine familiäre Stimmung aus, und das soll auch so bleiben. Eine Vergrößerung ist nicht geplant!", erfährt man von Pressesprecherin Stefanie Herzog, die damit rechnet, dass das Festival dieses Jahr erstmals ausverkauft sein wird.