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Auf gut Deutsch - Pop und Poesie

´Auf gut Deutsch - Pop und Poesie´, so der Titel eines neuen Samplers den die Winnender Musikfirma 7us auf ihrem Label D7 veröffentlicht hat.

Gespickt mit Liedern jeglichen Genres, von Rock über Pop, von Mundart bis hin zu Hip-Hop - auf diesem Sampler wird jeder Musikfan fündig. Die Gemeinsamkeit der 17 Lieder? Sie sind allesamt auf Deutsch geschrieben und gesungen, erzählen vom Lieben und Leben.


Angefangen bei "Keep Your Light Shining"-Gewinner Fabian Bruck, über die Väter des Deutschpunks, NoRMAhl, bis hin zu Austro-Pop-Legende Wolfgang Ambros - sie alle geben sich auf "Auf Gut Deutsch - Pop und Poesie" die Klinke in die Hand.

Dass es noch mehr gute Pop-Musik mit deutschen Texten gibt, außer Weiss, Joris oder Giesinger, beweist dieser mit Liebe zusammengestellte Musik-Sampler des Winnender Deutschpop-Labels D7 . Schon der Opener sagt, wo´s lang geht: "Der Weg ist mein Leben", Fabian Brucks erster und bester deutschsprachiger Song, schaffte es in viele Playlisten und die Rundfunkcharts, doch nach einem zweiten Album brach der stimmstarke Gewinner der Pro7-Sendung "Keep Your Light Shining" seine Musikkarriere jäh ab. "Wäre das Musikbusiness gerecht", schrieb ein Kritiker - "Bruck wäre größer als Bourani....!" . Was auch für ihn gilt: Frank Wesemann, knorriger norddeutscher Gegenentwurf zu Grönemeyer und Westernhagen, nimmt mit dem ebenso rockigen wie eingängigen "Nur so ein Gefühl" besonders Fans des 90er Deutschrocks mit, während der Luxemburger Singer-Songwriter Jonathan Reichling mit "Quand Tu Dances" und dem Einsatz eines Schifferklavier bei seinem stilvollen Mitdtempo -Track ein Schuss französisches Flair einbringt.


Sicher nicht für Hauptrotationen im Mainstream-Radio gedacht, dafür aber mit viel Originalität und sprachlicher Fantasie ausgeführt, erinnert der Münchener Songwriter Kellerkind, im Hauptberuf Sänger der Gothrockband Pussybats, an die großen Zeiten der Neuen Deutschen Welle ohne sich anzubiedern. Ganz anders dagegen der Anspruch der blutjungen Popgruppe Meilenweit: Ihr "Weit Weg", Siegersong des 8. European Songcontests "Welcome To Europe" im Europa Park Rust, gehörte mit seiner perfekten Produktion und dem eingängig-packenden Refrain ebenso in obere Regionen der Radiocharts wie der Saarbrücker Barde Alex Breidt, dessen packendes "Unterwegs" mit Zeilen wie "...gebe alles aber niemals auf" ein einziges musikalisches Mutmachstück ist, oder die unvergleichliche Nadine Fingerhut, die, ebenso wunderschön wie talentiert, bei "Was machen wir denn heute ?" an die unbeschwerte Zeit des adoleszenten Jungseins erinnert und damit auch das Thema der Deutschpunklegenden NoRMAhl streift, die in ihrem "Nach all den Jahren" einen Song aus ihrem Kinofim "Jongr" beisteuern, in dem es um die Zeit der Endsiebziger geht, als der Punk nach Deutschland kam, und Sänger Lars als 18-jährigen zeigt. Dass Punker auch feinsinnige Liebeslieder schreiben können, beweist die Freiburger Band Strichpunkt, sonst eher als Schreiber von lauten Hymnen an ihren SC bekannt mit ihrem "So wie du".

Leise Zwischentöne dominieren auch bei der poetischsten Pop-Elegie auf dem Album: "Nur ein Gefühl" von Kimkoi. Im locker - fröhlichen Reggae-Rhythmus dazu ruft der Flensburger Songwriter Kramer angesichts der politischen Großwetterlage nach "Helden". Im Kampf um die inoffizielle Trophäe des eingängisten Refrains liefern sich Winterland, legendäres Deutschrock-Duo aus Kaiserslautern mit dem klassisch rockenden "Moment" und "Phillippe" mit dem soulig-soften "Warum" ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Ein Titel fällt aus gängigen Rastern bei diesem Album: "Die Tränen hinter dem Lächeln